Rhinluch Geschichte
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Das Rhinluch bildet den Nordteil des Havellandes, einer ausgedehnten Niederungslandschaft zwischen Berlin und der Westgrenze Brandenburgs. Diese Landschaft wurde am Ende der letzten Eiszeit geformt, als Schmelzwasserströme hier breite Täler in die Gletscherablagerungen einschnitten.
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Kulturgeschichte des Rhinluchs
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Die Kulturgeschichte des Oberen Rhinluchs beginnt verhältnismäßig spät. Erst mit dem Bau des Ruppiner Kanals 1786 -1788 konnten die inneren Teile des Luchs erschlossen und einer Nutzung zugeführt werden. Im Ergebnis tiefgreifender gesellschaftlicher Umbrüche und Veränderungen in der Produktionsweise, die man teilweise an Jahreszahlen festmachen kann, lassen sich für die Folgezeit im Oberen Rhinluch mehrere kulturgeschichtliche Epochen unterscheiden. Sie sind durch sehr unterschiedliche Nutzungsarten und –intensitäten gekennzeichnet und führten jedes Mal zu grundlegenden Veränderungen in Natur und Landschaft.
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Landwirtschaftliche Nutzungseignung
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Zeitraum |
Nutzung |
Dominierende Vegetation |
Kulturzustand |
von 1700 |
nur kleinflächige extensive Nutzung in Randbereich des Luchs |
Röhrichte u. Seggenriede nährstoffreicher Standorte; Weidengebüsche u. Erlenbrüche; Verlandungsgesellschaften |
gehölzarme Sumpflandschaft ohne kulturtechnische Erschließung |
1700-1780 |
zunehmende lw. Nutzung; Heu- und Streuwiesen, Hutungen; keine Narbenverbesserung |
Pfeifengraswiesen, Ruchgrasweisen, Seggenriede mäßig nährstoffreicher Standorte; Weidengebüsche |
zunehmende hydrotechnische Erschließung zur lw. Nutzung; 1779: Luch ist "trockengelegt" |
1780-1880 |
1 - 2 malige Austorfung (70% des Luchs); geringe lw. Nutzung |
vegetationsfreie Flächen; wechsel- trockene Wiesenvegetation |
umfassende kulturtechnische Erschließung zur Torfgräberei |
1880-1925 |
drastischer Rückgang der Torfgräberei; extensive LW auf 2.500 ha; 10.000 ha Luchfläche liegen brach |
Enstehung eines "jungen Bruchs" (Röhrichte u. Seggenr?iede, Weidengebüsche, Kiefernhorste) |
flächendeckende Versumpfung des Luchs; keine Besiedlung; kein ausgebautes Wege- und Straßennetz |
1925-1969 |
vielfältige, extensive landwirt- schaftliche Nutzung mit bis zu 30% Ackerfläche |
höchste Vielfalt an Pflanzengesellschaften (Mosaik aus Flurgehölzen, extensivem Grünland, Acker) |
Schaffung der Infrastruktur zur flächendeckenden lw. Nutzung; Besiedlung der Luchs (Luchdörfer) |
1970-1989 |
flächendeckender intensiver Saatgrasanbau (hohe Stick- stoff-Düngung) |
Saatgrasbestände mit hohen Quecken- u. Ruderalpflanzen- anteilen |
Komplexmelioration; große Tierproduktionsanlagen (Milcherzeugung) |
ab 1990 |
Grünlandnutzung mit niedrigem Intensitätsniveau, Brachen |
"junge" Naßwiesen, Rohrglanz- grasbrachen, Kulturgrasbestände |
Nutzungsorientierte Erhaltung der Infrastruktur (Wege- und Gewässernetz, hydrotechnische Anlagen) |
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